Trader Gernot Daum (Statistikfuchs)

Bewegung bei den Währungen

Liebe Leser,


Auch heute schreibe ich wieder zu einem Thema außerhalb des Aktienmarktes. Doch es ist ein Thema, das den Aktienmarkt betrifft und manches erklären kann, was sonst undurchsichtig bleiben würde. Die Entwicklung ist hier so dramatisch, dass es in einem Land mit Millionen von Tradern wohl eine Sondersendung nach der Tagesschau wert wäre. Die Rede ist vom Währungsmarkt.


Der Verlauf war hier fast im ganzen Jahr über langeilig. Bereits Anfang Mai hatte ich einen Artikel dazu geschrieben (Link am Ende des Artikels), und auch im Sommer hat sich hier zunächst nichts geändert. Die Entwicklung von fast allen wichtigen Währungspaaren plätscherte ereignislos seitwärts dahin. Bewegung kam dann Ende Juli auf. Der Euro startete einen Abwärtstrend gegen den Dollar. Unten finden sie einen Link auf einen Artikel dazu, den ich seinerzeit schrieb.


Doch jetzt, mit etwas Abstand betrachtet, sieht man, dass es nicht in erster Linie eine Schwäche des Euro war, die zu dem Trend führte. Sondern eine Stärke des Dollars. Sie sehen hier daher den Chart des US Dollar Index, der aus einem Korb aller wichtigen Währungen gegen den Dollar gebildet wird.


Tageschart des US Dollar Index im September 2014
Tageschart des australischen Dollars gegen den US Dollar im September 2014


Und der Trend hat sich sehr klar und mit wenig Schwankungen entwickelt, was bei Währungscharts eine absolute Seltenheit ist. Die Dramatik erkennt man an der Beschleunigung des Trends, dargestellt durch die zweite steilere Trendlinie.


Links sehen Sie die Entwicklung des australischen Dollars gegen den US Dollar. Als Rohstoffwährung profitiert dieser von einer gut laufenden Weltkonjunktur. Dafür gab in letzter Zeit Signale, wie die sehr starke Entwicklung des Shanghai Aktienmarktes. Doch das Währungsthema dominiert aktuell. Der australische Dollar war am 10.09 unter eine wichtige Unterstützung gefallen. Am 11.09 konsolidierte er seitlich, konnte die Unterstützung aber nicht zurückerobern. Merken Sie sich dieses Muster, denn es steht oft am Anfang von mächtigen Trendentwicklungen. Hier kam es bereits am Folgetag, dem 12.09 ein dramatischer Absturz.


Fazit: Die neueste Entwicklung beim US Dollar kann man dramatisch nennen. Wie immer, wenn ein Gleichgewicht, das lange Bestand hatte, plötzlich nicht mehr besteht führt das zu starken Bewegungen an den Märkten. Behält man einen kühlen Kopf und denkt die Entwicklung in Ruhe durch, dann kann man von solchen Bewegungen profitieren. Auch beim Aktienhandel.


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